Alles ist erlaubt, aber nicht alles frommt! (1. Kor 10,23) Blickt man mit diesem Satz des Paulus nach der Lutherübersetzung auf die die Kunstarbeit der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, entsteht schnell die Frage: Was frommt, was ist nützlich und aufbauend? Und: Wer legt fest, was „frommt“? Wer setzt der Kunstfreiheit Grenzen im kirchlichen und öffentlichen Kontext und unter welchen Gesichtspunkten? Wer legt ein „aber“ ein und wann?
Verschaffen sich zu Recht die Stimmen Gehör, die in Kunst und Gesellschaft zu lange ignoriert und beleidigt wurden? Oder entsteht gerade da eine Art Zensur von unten, eine Tyrannei des Twitter-Mobs? Gibt das Gefühl von Beleidigung, das Gefühl, Opfer zu sein, den Betroffenen das moralische Recht, nach Zensur zu rufen und die Kunstfreiheit einzuschränken? Ist „religiöses Gefühl“ ein zielführendes Argument?
„Kunst muss… zu weit gehen, um herauszufinden, wie weit sie gehen darf. In einer Demokratie muss immer wieder aufs Neue ausgehandelt werden, wo die Grenzen der Kunstfreiheit liegen.“ (Heinrich Böll)
Kunstfreiheit ist ein zentrales Grundrecht, das die demokratische Gesellschaft und die kulturelle Vielfalt unterstützt. Es schützt den künstlerischen Ausdruck und den freien Austausch von Ideen.
Allerdings gibt es auch Grenzen durch das Gesetz, insbesondere im Blick auf Persönlichkeitsrechte, Jugendschutz und den Schutz verfassungsmäßiger Werte.
Wie ist das zusammenzubringen? Wie gehen wir konkret mit Abwägungen um? Wie frei ist Kunst? Wie kommen wir zu den Entscheidungen über die Grenzen dieser Freiheit? Was können Kunstschaffende und Kurator*innen wagen? Wo sind die Grenzen der Kunst gerade bei Kirche? Wie finden wir Entscheidungen über Freiheit und Qualität von Kunst unter größtmöglicher Beteiligung vieler?
Nicht nur, aber auch vor dem Hintergrund der Diskussionen um die documenta fifteen und die Ausstellung „Jesus liebt“ von Rosa von Praunheim in Nürnberg, St. Egidien, stellen wir uns diesen Fragen beim Kunstsymposium der ELKB 2025 unter der Moderation von Dr. Johann Hinrich Claussen (Kulturbeauftragter des Rates der EKD). Den Impulsvortrag wird Prof. Dr. Peter Dabrock (Professor für Systematische Theologie (Ethik) am Fachbereich Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) halten. Nach dem Mittagessen diskutieren Kunstschaffende und Kunstverantwortliche auf dem Podium. Herzliche Einladung an alle Interessierten!
Termin: 21.02.2025
Uhrzeit: 10.30 Uhr - ca 17.00 Uhr
Ort: M26, Regensburg (Maximilianstraße 26, 93047 Regensburg
Eintritt frei, Spenden erbeten.
Anmeldung: lkkr@elkb.de
Programm und weitere Infos: www.kunst-kirche-bayern.de/symposium/