Am gestrigen Sonntag, 15. Januar, wurde Pfarrerin Marjaana Marttunen-Wagner mit einem Festgottesdienst in der Dreieinigkeitskirche in ihr Amt als geschäftsführende Pfarrerin eingeführt und willkommen geheißen. In die Dreieinigkeitskirche waren Wegbegleiter*innen, Gemeindemitglieder und viele mehr gekommen, um der Installation der neuen Pfarrerin beizuwohnen.
Musikalisch wurde der Gottesdienst hochkarätig gestaltet vom Posaunenchor St. Matthäus und den Altstadtbläsern sowie der Kantorei und der Bach-Orgel.
Dekan Jörg Breu dankte zunächst der Gemeinde, den Kirchenvorsteher*innen und den Hauptamtlichen für das Durchhalten in der Vakanzzeit. In seiner Einführungsansprache ging er zunächst auf das Wort Installation ein, das verschieden übersetzt werden kann, zum Beispiel als in "jemanden in einen Stall führen" oder auch im Kunstbereich als ein "raumgreifendes, ortsgebundenes, dreidimensionales und oft auch ortsgebundes Kunstwerk.", schließlich auch im Kirchenlatein in der Bedeutung "einen Abt oder Kanoniker oder anderen leitenden Geistlichen auf seinen Stuhl im Chorgestühl setzen". Dies sei auch die Zusicherung an Pfarrerin Marttunen-Wagner, dass sie in der Dreieinigkeitskirche einen festen Platz habe, den sie weder erst suchen noch um ihn streiten muss. Außerdem ging Dekan Breu auch auf die Herausforderungen ein, die mit dieser Stelle verbunden sind: den Prozess des Zusammenwachsens der beiden Innenstadtgemeinden zu begleiten und eine gute Balance zu finden zwischen der Organisation Kirche, mit all den weltlichen, praktischen Aufgaben, wie Besprechungen und Strukturen, und der Institution Kirche "der Kirche als Berufung in die Nachfolge Jesu Christi". Zwischen Institution und Organisation zu unterscheiden und entsprechend zu handeln sei wichtig und hilfreich in vielen Situationen.
Marttunen-Wagner wünschte er: "Liebe Marjaana, sei in Ehren geleitet zu deinem Sitzplatz. Habe und finde deine Rolle."
In Ihrer Predigt sprach Marttunen-Wagner von der Herrlichkeit, im Hebräischen ausgedrückt mit dem Wort Kavod, das einerseits Schwere und auch gleichzeitig Schönheit, Pracht und Leichtigkeit bedeutet.
Hier zeigt sie auf, dass es beides braucht: Leichtigkeit und Erdung, manchmal auch miteinander. Besonders aber war ihre Kernbotschaft: "Die Kavod Gottes, die Herrlichkeit, hat Gewicht und ist leicht zugleich. Und: Sie ist beweglich!"
Auch sie stellte die Kooperation von beiden Innenstadtgemeinden heraus und stellte sie als Chance dar, miteinander Neues zu entwickeln und gemeinsam "kreativ zu sein".
Sie forderte auf beweglich zu sein: "Von einer Kirche zur anderen, durch die Straßen der Stadt, in ökumenischer Weite..."
Beim anschließenden Empfang gratulierten in ihren Grußworten die Stadträtin Gabriele Opitz, der katholische Pfarrkollege von Herz Jesu Pfarrer Jürgen Lehnen und auch stellv. Senior Pfarrer Klaus Göldner als Vertreter der Kolleg*innen zur neuen Stelle und wünschten alles Gute. Außerdem war Gelegenheit mit der neuen Pfarrerin direkt persönlich ins Gespräch zu kommen.