Am Sonntag fand die Eröffnung der Fastenaktion in Bayern unter dem Motto „füreinander einstehen in Europa“ in der Kirche St. Johannes in Regensburg statt. Der Gottesdienst drehte sich Rund um das Thema „Aufbau Ukraine … schon jetzt!“, wozu auch eine Delegation aus der Ukraine angereist war.
Zum Festgottesdienst reisten Oberkirchenrat Blumtritt aus der Bayerischen Landeskirche sowie Vertreter*innen des Diakonischen Werkes Bayern, und der beiden Diasporawerke Martin-Luther-Verein und Gustav-Adolf-Verein ein. Außerdem nahm auch Oberbürgermeistern Gertrud Maltz-Schwarzfischer teil und sprach im Anschluss ein Grußwort.
Gestaltet wurde der Gottesdienst von Dekan Jörg Breu, Pfarrer Klaus Göldner (Partnerschaftsbeauftragter für die Dekanatspartnerschaft mit Odessa),Pfarrer Raphael Quandt (Ökumenerefernt der Evang. Landeskirche Bayern), Pfarrer Alexander Groß aus Odessa, sowie Oberkirchenrat Stefan Blumtritt. Hochkarätig war auch die musikalische Gestaltung mit den JohannesSingers und Veronika Struck aus St. Paul in Odessa an der Orgel.
Pfarrer Klaus Göldner interviewte eine Kirchenvorständin aus Schlangendorf in Odessa über ihre Erlebnisse in der Kirchengemeinde im Krieg. Sehr eindrücklich schilderte Nina den Beginn des Krieges, die Flucht vieler Menschen aus dem Dorf und schließlich auch die Bombardierung der Kirche und des Pfarrhauses. Lediglich drei Bücher konnten aus der Kirche gerettet werden. Eines davon überreichte sie als Geschenk an Pfarrer Göldner.
Auch Pfarrer Alexander Groß schilderte in seiner Predigt einige Schicksale und wieso gerade jetzt auch das Thema Aufbau und die humanitäre Hilfe wichtig sei und ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Die Kirchengemeinde versorgt Geflüchtete mit Nahrungsmitteln, hat inzwischen mehrere Fertighäuser gebaut und bietet dort Familien Zuflucht, die ihr Zuhause verloren haben. Er betonte: Sie seien ein Beispiel für eine Kirche, die nicht aus Ritualen bestehe, sondern komme, um den Menschen zu dienen. Eine Kirche die an der Seite der Menschen steht. Dies sei auch eine zentrale Botschaft der Fastenaktion.
Oberkirchenrat Blumtritt eröffnete schließlich die diesjährige Fastenaktion und wies darauf hin: „Fasten bedeutet auch mitteilen. Fasten bedeutet Solidarität. Gerade jetzt brauchen wir einander mehr denn je.“ Man sehe im Moment sehr deutlich, dass Frieden zerbrechlich sei und Freiheit kostbar. Die Partnerschaft mit der Evang.-Luth. Kirche in der Ukraine setze auch ein Zeichen dafür, füreinander einzustehen und nicht wegzusehen.
Im Anschluss an den Gottesdienst folgten ein Grußwort von Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer, die betonte, dass auch die Städtepartnerschaft mit Odessa dazu führe, dass ein enger Kontakt der beiden Stadtverwaltungen untereinander bestehe. Die Stadt habe in Regensburg auch Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und diese werden größtenteils ehrenamtlich betreut.
Auch Fenja Lüders vom Diakonischen Werk Bayern sagte ihrem Grußwort, die Diakonie Bayern sei froh, dass sie mit der Fastenaktion ein starkes Zeichen setzen könnten. Der Aufbau beginnt nicht erst nach dem Krieg, sondern bereits jetzt. Es sei jetzt eine Zeit zu Handeln. Die beiden Verteter der Diaspora Werke nannten die Themen Versorgung mit Energie, Wasser und Nahrungsmitteln, sowie die Schaffung von Wohnraum, als jetzt zentrale Themen.
Nach dem offiziellen Teil waren die Gottesdienstbesucher herzlich eingeladen in Austausch zu kommen und die Delegation aus der Ukraine persönlich kennenzulernen bei ukrainischem Eintopf im Gemeindesaal.
Die Fastenaktion wird von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zusammen mit dem Diakonischen Werk Bayern und den Diaspora Werken, Martin Luther Verein und Gustav Adolf Verein ausgerichtet.
Spenden sind möglich in den Pfarrämtern oder unter:
IBAN: DE51 5206 0410 0001 0010 00;
BIC: GENODEF1EK1